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Jahreslosung 2024: "Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe."
1. Kor. 16,14
Liebe Freundinnen und Freunde,
liebe Herzogsägmühlerinnen und Herzogsägmühler!
Die Welt, die uns umgibt, scheint immer mehr aus den Fugen zu geraten. Krisen und Konflikte bedrohen unseren Frieden. Gesellschaftliche Spannungen nehmen zu. Angst, Hass, Streit und Konflikte scheinen unser Miteinander im Privaten wie auch weltweit immer öfter zu bestimmen.
Der Aufruf, den der Apostel Paulus schon vor zweitausend Jahren an seine Gemeinde in Korinth richtete, hat in unserer Weltenlage nichts an Aktualität und Notwendigkeit verloren. "Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe", lautet seine Aufforderung. So einfach, aber auch radikal diese Botschaft klingt, so schwer fällt es uns oft, nach diesem Grundsatz zu leben und handeln.
"Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe", das sind große Worte. Vielleicht zu groß für mich, denke ich. Wie oft erlebe ich, dass ich da an mir selbst scheitere. Ich werde meinem eigenen Anspruch nicht gerecht. Ich liebe nicht, sondern bin gleichgültig. Ich gehe nicht auf andere zu, sondern ziehe mich ängstlich zurück. Ich verzeihe nicht, sondern bin gefangen in dem, was mich geärgert hat.
Die diesjährige Jahreslosung könnte wie eine riesige Überforderung für uns wirken, wenn wir auf uns und unser Leben und Arbeiten schauen. Deshalb ist es wichtig, dass wir sehen, wer hinter dieser Botschaft steckt. Da sehe ich die Liebe, die Jesus Christus gelebt hat. Für mich mögen die Worte zu groß sein, aber nicht für ihn. In ihm ist Gottes Liebe uns begegnet. Diese Liebe, die stärker ist, als wir denken und uns das vorstellen können. Seine Liebe lässt uns heil werden. Diese Liebe verändert. Auch mich persönlich und uns hier in der Diakonie Herzogsägmühle.
Weil er uns zuerst annimmt und liebt, können wir andere annehmen und sogar auch lieben lernen. Aufbrechen und verändern, was uns festhält und lähmt. Resignation und Verzweiflung hinter uns lassen und neue Lösungen finden. Selbst wo wir am Ende sind mit unserer Geduld und Liebe: Gottes Liebe zu uns ist größer und stärker.
Das klingt womöglich sehr privat. Aber diese Erfahrung hat Auswirkungen für die gesamte Gesellschaft. Denn wer sich angenommen weiß, der wird anderen, auch Schwächeren, mit einer liebevollen Grundhaltung gegenübertreten. Mit einer Haltung, die alle, die Hass säen, entschieden widersteht.
Und deshalb ist es gerade für uns als Diakonie gut, diese Verse für ein ganzes Jahr ins Zentrum unseres Denkens und Handelns zu stellen. So können wir in eine Haltung der Liebe hineinwachsen. Denn einzig die Kraft und Macht der Liebe vermag unser Herz zu erweichen und so zum heilsamen Impuls gegen alle Angst, Hass, Feindschaft und Trennung werden – hin zu einem liebevolleren Miteinander, zu mehr Frieden und Solidarität.
Nicht um große Worte geht es also, sondern um eine Liebe, die Leben verändert.
Mit herzlichen Grüßen aus der Diakonie Herzogsägmühle,
Ihre Geschäftsführung
Andrea Betz, Andreas Kurz und Hans Rock