Neuigkeiten aus Herzogsägmühle 2-2024

Liebe Freundinnen und Freunde der Diakonie Herzogsägmühle,

wir nützen diese zweite Ausgabe unserer neuen Broschüre "Neuigkeiten aus Herzogsägmühle" für einen vertiefenden Blick auf unsere Wurzeln, eine interessante Außenperspektive und für einen Blick in die Zukunft unseres Dorfes.

Daneben berichten wir in Kurzbeiträgen wieder über das Herzogsägmühler Leben und Arbeiten in den letzten sechs Monate in all seiner Vielfalt. Seit 130 Jahren gibt es Herzogsägmühle in diesem Jahr. Ein Metusalem der Sozialen Arbeit oder ein agiler "best Ager" mit erfahrenen Antworten auf die Nöte unserer Zeit? Machen Sie sich ein Bild mit dieser Broschüre – oder noch besser besuchen Sie uns z. B. zum großen Herzogsägmühler Weihnachtmarkt am ersten Adventwochenende 2024.

Zunächst aber ein großes Dankeschön Ihnen allen, die Sie uns so zahlreich Rückmeldungen auf die erste Ausgabe der "Neuigkeiten aus Herzogsägmühle" gegeben haben. Wir sind ermutigt und aufgefordert, den Weg weiter zu gehen und neben den digitalen Formaten in Online-Medien und unseren Websites im Internet auch der klassischen Form der gedruckten Information für einen vertiefenden Einblick in unser Herzogsägmühler Leben Raum und Form zu geben.

Unter unserem diesjährigen Motto "Zusammen wachsen in Vielfalt", das uns in diesem Jahr zur Feier des Jubiläums von 130 Jahre Herzogsägmühle begleitet hat, sind wir auch den kulturellen Unterschieden von Diakonie München und Oberbayern und Diakonie Herzogsägmühle nachgegangen und sind auf Erstaunliches gestoßen: die Nähe und Verbundenheit unserer beider Gründerväter Adolf Kahl und Karl Buchrucker. Beides beherzte evangelische Sozialreformer in ihrer Zeit sehen sie sich mit den gesellschaftlichen Folgen der Industrialisierung konfrontiert und schaffen Hilfswerke für zwei der am meisten betroffenen Gruppen: Adolf Kahl gründet zur Hilfe für entwurzelte Menschen in ländlichen Räumen u. a. die Arbeiterkolonie Herzogsägmühle, Karl Buchrucker antwortet auf die Herausforderungen in der Stadtgesellschaft durch arbeitslos gewordene Fabrikarbeiter und Handwerker mit der Gründung des evangelischen Handwerkervereins und der späteren Inneren Mission München. Beide sind sich eng verbunden und wirken auch als evangelische Dekane in München, beide legen die Wurzeln für die Vielfalt von Hilfeangeboten, die wir heute in der Diakonie München und Oberbayern in München und dem Südwestlichen Oberbayern bereit halten.

Die Münchner Obdachlosenzeitung BISS hat im Frühjahr ein großes Portrait über Herzogsägmühle veröffentlicht. Es war den Redakteuren von Biss ein Anliegen, dem besonderen Wesen unseres Dorfes nachzugehen und zu erfahren, wie ehemals wohnungslosen Menschen im ländlichen Pfaffenwinkel geholfen wird. In der größten stationären Einrichtung der Wohnungslosenhilfe in Bayern entdeckten sie eine Vielfalt an Hilfe- und Unterstützungsangeboten, die den Weg zurück in ein selbstständiges Leben ermöglichen können.

Der Erhalt der Schöpfung ist und war in Herzogsägmühle neben unseren eigentlichen sozialen Aufgaben und Angeboten immer ein wesentlicher Aspekt des Handelns. Besonders herausgefordert sehen wir uns in dieser Zeit durch den Klimawandel und die daraus folgende Erderwärmung mit alle ihren Folgen für Mensch und Tier. Wir sehen auch unsere Verantwortung als Dorfgemeinschaft und Unternehmen und wollen durch die grundlegende Neuausrichtung unserer Wärme- und Energiegewinnung einen regional bedeutsamen Beitrag zur Verminderung des CO₂‑Ausstoßes leisten.

Voll im Leben, bewusst über unsere Geschichte und anpackend an den Problemen unserer Zeit – Herzogsägmühle wurde 130 Jahre jung!