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Geschichtliche Entwicklung der Landwirtschaft in Herzogsägmühle

Die Landwirtschaft in Herzogsägmühle ist über 100 Jahre alt und wird seit 1987 nach den Richtlinien von Naturland ökologisch bewirtschaftet.

Die Geschichte begann 1894 mit dem Erwerb zweier Bauernhöfe in Unterobland durch die Arbeiterkolonien in Bayern. Die ersten alleinstehenden, wohnungslosen Männer zogen ein und arbeiteten auf dem Feld und im Stall.

In den Jahren 1900 bis 1906 wurde an der gleichen Stelle die "Ökonomie-Hofanlage" gebaut. Sie beherbergt Stall, Scheune, Käserei, Metzgerei, Bäckerei und Wohnungen. Der Jungviehstall wurde 1935 angebaut, dazu kam 1942 (Erweiterung 1954) der Mastschweinestall. Aus betrieblichen Gründen musste die Milchviehhaltung 1976 und die Schweinehaltung 1978 eingestellt und die Landwirtschaft ohne Vieh weitergeführt werden.

Das Erdgeschoss des Südflügels wurde 1983 umgebaut und der Werkstatt für Behinderte Menschen zur Verfügung gestellt. Die Landwirtschaft zog 1986 nach Oberobland und begründet erneut die Viehhaltung mit eigenen Rindern, Schafen, Gänsen und Schweinen sowie einer großen Pensionstierherde im Sommer. In den Folgejahren vergrößerte sie sich mit Maschinenhalle, Bergehalle, Stallungen, Maschinen und baulichen Anlagen. Auch ein Sozialgebäude für die Hilfeberechtigten und Mitarbeitenden wurde gebaut.

Aktuell umfasst die Tierhaltung 210 Deutsch-Angus-Rinder in Form der Mutterkuhhaltung. Die Tiere werden ausschließlich zur Fleischerzeugung gehalten. Von April bis Oktober sind die Tiere auf der Weide, den Winter verbringen sie in artgerechten Laufställen auf Stroheinstreu.

Die Geflügelhaltung umfasst ca. 200 Legehennen, die im Freiland gehalten werden.

Alle Tiere werden mit ökologisch erzeugten Futtermitteln ohne Masthilfen und ohne vorbeugenden Einsatz von Medikamenten gefüttert. Die Erzeugnisse (Fleisch und Eier) werden im Mühlenmarkt angeboten.

Mitarbeiter*innen

In der Herzogsägmühler Landwirtschaft sind bis zu 33 Hilfeberechtigte aus allen Bereichen von Herzogsägmühle tätig, die von 4 Anleitern betreut werden. Verstärkt wird das Team von Praktikantinnen, Praktikanten und von Mitarbeitenden im Freiwilligen Ökologischen Jahr oder Bundesfreiwilligendienst.

Ackerbau und Grünland

Von den 148 ha landwirtschaftlicher Nutzfläche dienen 52 ha Acker für den Anbau von Dinkel und Kleegras, 96 ha Dauergrünland zur Beweidung und Gewinnung von Heu und Silage. Hier werden gemäß den Naturland-Richtlinien weder Pestizide noch synthetische Düngemittel verwendet.

Forst

135 ha Forst werden nachhaltig und auf Basis von Naturverjüngung bewirtschaftet. Außerdem versorgt eine Hackschnitzelheizung das gesamte Oberobland mit Energie.

Ausbildung

In der Landwirtschaft besteht die Möglichkeit der dreijährigen Ausbildung zum*r Landwirt*in. Die Ausbildungsanbahnung erfolgt über die Arbeits- und Berufsberatung.